Es ist Dawn of Winter in der Metal City: Was ist passiert? – Geschichte der 7. Saison, Akt 1

  • 13 / 12 / 2019

Full Metal Judge wollte der Welt nie so viel Schaden zufügen …

“Weißt du, Ray, als du sagtest, die Spur sei kalt geworden, hätte ich nicht gedacht, dass du es wörtlich gemeint hast“, sagte Lenz. Die Videografin fixierte ihren Schal, während das Eis unter ihren Stiefeln knackte. „Gut, dass du die Weltraumdecken mitgebracht hast, Stargazer.” 

„Ich wollte dir den Spass nicht verderben, Lenz, wahrscheinlich wärst du sonst gar nicht erst gekommen“, sagte Stingray. Er starrte mit seinem Fernglas über die Bergkette und suchte nach dem Full Metal Judge. Die abgefangenen Übermittlungen, hatten verdeutlicht, dass die Metal Sect etwas in den Bergen vorhatte. Sie versuchten Windrider für immer los zu werden, weil sie zu oft im Weg war.

Zum Glück war Windrider eine Freundin der Underdogs.

„Ich sehe ihn!“, Sagte Stingray. „Markiere die Koordinaten, Neon!“ Der kleine Roboter piepste, als Stingray seinen Namen rief. „Sende es an die anderen. Wir fahren los! „

Die Underdogs schnallten sich in ihre Maschinen und rasten die vereisten Nordstraßen hinauf. Die Fahrzeuge konnten sich gerade noch irgendwie in der Spur halten. Es war ein langer Weg und eine gefährliche Straße hinauf.

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Full Metal Judge zog seine Jacke eng um seine frost bedeckte Kleidung. Nur die Metal Gods wussten wirklich, wie lange er im Norden verbracht hatte. Das Eis war in seine Adern gesickert, doch der Kopfgeldjäger litt schweigend. Immerhin war er wegen der Metal Sect hier, und ein bisschen persönlicher Stolz.

Die Metal Sect hatte ihn mit dem gefrorenen Horn des Eisriesen nach Norden geschickt, ein Artefakt von großer Bedeutung für die Trucker-Stämme, die von diesen Bergstraßen stammten. Die Wilden kannten dessen wahre Macht nicht. Die ketzerische Magie, die das Horn entfesseln könnte. Doch jetzt würde es der Metal Sect dienen.

Hier im kalten Norden würde Judge das beenden, was er in einem anderen Leben begonnen hatte. Deshalb war er ausgewählt worden, aber in Wirklichkeit, hätte er es auch freiwillig getan.

Die mit Frost vereisten Ketten verhärteten sich und brachen vor Kälte, während er das Gefrorene Horn des Eisriesen hinter seine Maschine her schleppte. Judge hatte bis zum Sonnenaufgang gewartet, bis zum eintreffen von Windrider. Er zog den Revolver aus seiner Jacke und zählte die Patronen. Der eisige Atem kam wie ein Nebel aus seiner Maske, während seine stählernen Augen die Straße weiter unten beobachteten.

 Ein grünes Licht rückte immer näher, die windige, eisige Passstrasse hinauf.

Windrider biss die Zähne zusammen, während ihr Motor vor Wut der tausenden Geister brüllte, die wie eine Herde Mustangs hinter ihr herliefen. Lange hatte sie Roter Tod verfolgt, aber endlich würde sie ihre Rache nehmen. Die gespenstische Gestalt glitt über die vereisten Pfade und schien zu keiner Zeit die Kontrolle zu verlieren, während sie den Berghang hinauf fuhr.

„Der Rote Tod ist schlampig geworden“, dachte Windrider. „Dank der Hilfe seiner infernalischen Verbündeten ist er mir in der Arena immer einen Schritt voraus. Aber jetzt ist er allein, und weit weg von seinem Zuhause.“ Denn erst wenn sie den Mörder, der ihren Stamm vernichtete, ins Jenseits befördert hatte, würden ihre Ahnen endlich in Frieden ruhen können.

Full Metal Judge bereitete das Horn vor, dessen wilde Magie nach all den Jahren aktiviert wurde. Bald würde dieser unerbittliche Schatten seines selbst nicht mehr sein. Während er die Falle vorbereitete, flackerte der Bildschirm in seiner Maschine auf. Der Kopfgeldjäger hörte das bekannte irritierende Lied von Free Metal TV verzerrt über die Lautsprecher.

„Stingray“, knurrte Full Metal Judge. Der Hacker und seine Rebellengruppe störten das Signal. Es war egal. Die Falle war bereits gestellt. Zu diesem Zeitpunkt konnten die Underdogs nichts mehr dagegen tun. Der Judge musste die Sekte nicht mehr erreichen können, um das zu tun, was getan werden musste.

Er konnte sehen, wie die Karawane der Rebellen-Maschinen auf ihn zu fuhr, doch er wandte seine Aufmerksamkeit wieder dem grünen Licht zu. Es kam immer näher. Er konnte die Gestalt erkennen, die im Auto saß. Windrider.

Der Judge riss seine Maske ab und sein vernarbtes und entstelltes Gesicht wurde den Metal Gods entblößt. Er presste seine Lippen auf das Gefrorene Horn des Eisriesen und blies hinein. Das Geräusch erschütterte Berg, und eine kleine Schneelawine donnerte ins Tal. Die Geister des Berges regten sich und erhoben sich aus der rohen magischen Kraft des Artefakts.

Die Magie dröhnte wie ein Wirbelsturm aus Eis und Wind, und die blau gefärbten Dämonen und Geister, wurden befreit, als sie um Windrider herumwirbelten. Windrider hob eine Hand, um sich abzuschirmen, aber es gab kein Entrinnen. Die Dämonen des Horns stießen mit ihrer eigenen Spektral-Spur zusammen. Sie wollten sie zerreißen, aber es gab kein Fleisch, das man zerreißen konnte. Windreiters Aura begann langsam zu vereisen.

Als der Sturm abgeklungen war, schaute Judge um sich, in der Hoffnung die Überreste seines Jägers zu erblicken.

Aber sie war immer noch da, einfach… anders. Ihr Wesen war kalt und eisig geworden. Sie schwebte über dem Boden und ihre Augen leuchteten weiß. Windrider stieß ein kühles Heulen aus, das vom Berg herab hallte und bis zum Rand von Metal City reichte. Der Himmel verdunkelte sich.

Eis begann vom Himmel zu fallen, sobald das Licht der Sonne erloschen war. Die frostigen Gipfel der Berge brachen unter der Last des Eises und hunderte von Lawinen donnerten herab und begruben alles unter ihnen. 

Judge stieg zurück in seine Maschine um zu fliehen. Die Ketten klirrten, während er das Horn hinter sich herzog um schnell dem Berge zu entfliehen. Das Grollen der Schneelawinen hinter ihm machte deutlich, dass es wirklich gefährlich wurde.

Er war gescheitert. Windrider lebte noch. Aber sie war nicht mehr dieselbe.

 

AKT 2